Die Idee des Vorsorgenden Wirtschaftens

Vor­sor­gen­des Wirtschaften ste­ht für ein Ver­ständ­nis von Wirtschaft und wirtschaftlichen Zusam­men­hän­gen, für das die drei Prinzip­i­en Vor­sorge, Koop­er­a­tion und Ori­en­tierung am für das Gute Leben Notwendi­gen hand­lungslei­t­end sind. Das Sor­gen für sich und andere – ein­schließlich zukün­ftiger Gen­er­a­tio­nen – sowie für die natür­liche Mitwelt ste­ht im Vorder­grund. Vor­sor­gen­des Wirtschaften ver­langt die Über­nahme von Ver­ant­wor­tung für Natur und Gesellschaft auf lange Sicht. Damit greift das Konzept des Vor­sor­gen­den Wirtschaftens die grundle­gende Bedeu­tung der ver­sorgungswirtschaftlichen Bere­iche für jedes Wirtschaftssys­tem auf und ver­weist auf die Ein­heit von Pro­duk­tion und Repro­duk­tion, die kennze­ich­net für ein vor­sor­gen­des, zukun­fts­fähiges Wirtschaften ist.
Daher gren­zt sich das Vor­sor­gende Wirtschaften von der auch in aktuellen Nach­haltigkeits­diskus­sio­nen in Ökonomie und Poli­tik ver­bre­it­eten Annahme ab, dass unser Wirtschaftssys­tem allein über die Erwerb­sar­beit funk­tion­iert. Denn neben Ressourcen und funk­tion­ieren­den ökologischen Prozessen sind vor­sor­gende wirtschaftliche Tätigkeiten unab­d­ing­bare Voraus­set­zun­gen jeglichen Wirtschaftens. Auf diese Weise set­zt das Vor­sor­gende Wirtschaften an For­men des sor­gen­den, in unser­er Gesellschaft immer noch über­wiegend weib­lichen, Wirtschaftens an. Wirtschaften ist immer einge­bet­tet in das soziale Leben der Men­schen und in ihre natür­liche Mitwelt. Damit ist es eng geknüpft mit ihrem Wohlbefind­en. Diese wech­sel­seit­i­gen Abhängigkeit­en von Mark­twirtschaft und Ver­sorgungswirtschaft, von bezahlten und unbezahlten Tätigkeit­en sind heute wichtiger denn je. Denn noch vor der mon­etären Dimen­sion hat Wirtschaften vor allem eine soziale und physis­che Dimen­sion inner­halb der Gesellschaft.
Diese Ein­schätzung bildet den Aus­gangspunkt der Arbeit an der Idee des Vor­sor­gen­den Wirtschaftens als ein­er ökol­o­gisch und sozial verträglichen Wirtschaftsweise aus Sicht von Frauen. Damit ste­ht es für die Erweiterung der Diskus­sion über eine nach­haltige Wirtschaftsweise um die ver­sorgungswirtschaftliche und sozialökonomische Dimension.