Bürgschaftsbank für Sozialwirtschaft, Köln

Die Bürgschafts­bank (sie wurde 1992 gegrün­det und 2011 von der GLS Bank über­nom­men) ver­gab Bürgschaften an sozial ori­en­tierte Pro­jek­te, die man­gels aus­re­ichen­der eigen­er Sicher­heit­en bei “nor­malen” Banken nicht kred­it­fähig wären. Die Bank übern­immt das Risiko eines Kreditausfalls.
Die Analyse dieses Fall­beispiels zeigte, dass Vor­sor­gen­des Wirtschaften sog­ar im Kern der Mark­tökonomie (hier Finanz­markt) möglich und wirk­sam ist, Vor­sor­gen­des Wirtschaften also nicht nur in Nis­chen stat­tfind­et. Dazu sind allerd­ings entsprechend verän­derte Insti­tu­tio­nen nötig. Die Prax­is der Bürgschafts­bank zeich­nete sich aus durch Koop­er­a­tion mit den Akteuren der geförderten Pro­jek­te, ohne dass die Bank eine Gegen­leis­tung dafür erhielte, sowie durch unter dem Mark­tzins liegende Kred­ite, dank der Ein­lage von Wohlfahrtsver­bän­den. Wirtschaftlichkeit erschöpft sich in der Bürgschafts­bank nicht im Zweck des Geld­ver­di­enens. Geld wird zum Mit­tel, um wirtschaftliche Ziele, näm­lich den Auf­bau und den Betrieb von sozialen Pro­jek­ten, zu ermöglichen.

siehe auch: Bieseck­er und Hofmeis­ter (2000), In: Bieseck­er et al.: Vor­sor­gen­des Wirtschaften, S. 86–93.