Das Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften ist ein inter- bzw. transdisziplinärer Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und anderen, außerwissenschaftlichen Akteurinnen. Wie in der feministischen Forschung üblich, geht es auch im Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften darum, ein Problem aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und von den verschiedenen Ansatzpunkten, Wissensständen und Methoden zu profitieren. Das Konzept des Vorsorgenden Wirtschaftens hinterfragt die einseitige Konzentration der herrschenden ökonomischen Wissenschaft auf erwerbs- und marktwirtschaftliche Prozesse. Es verweist auf die grundlegende Bedeutung sowohl der vorsorgend versorgungswirtschaftlichen Bereiche als auch der Produktivität der Natur für jedes Wirtschaftssystem. Seine wissenschaftliche Fundierung geschah und geschieht in kritischer Weiterentwicklung bestehender Theorien und der Entwicklung neuer Ansätze, die Geschlecht, Klasse, Ethnie, Lebensalter und damit unterschiedliche Lebenswirklichkeiten einbeziehen. Ansätze, zu denen Netzwerkfrauen einen Beitrag leisten, sind vor allem Haushaltswissenschaften und Bielefelder Subsistenzansatz, Feministische Ökonomie und Integrative Wirtschaftsethik, Ökologische Ökonomie und Nachhaltigkeitstheorien, Alte Institutionelle Ökonomie und Feministischer Materialismus. Daran anknüpfende Ansätze, die von Netzwerkfrauen entwickelt wurden und werden, sind Subsistenztheorie heute (anstiftung/Institut für Theorie und Praxis der Subsistenz), Feministisch-kritische Wirtschaftsethik (Ulrike Knobloch), Careful Economics (Maren A. Jochimsen), Konzept der (Re)Produktivität (Adelheid Biesecker und Sabine Hofmeister), Externalisierung als Prinzip (Adelheid Biesecker und Uta von Winterfeld), Nachhaltige Perspektiven für die Umweltplanung (Helga Kanning), Gesellschaftliche Raumverhältnisse (Tanja Mölders), Theorie kommender Nachhaltigkeit (Daniela Gottschlich), Ökologie der Zeit (Barbara Adam), nachhaltige Raumbewirtschaftung (Barbara Zibell).“