Willkommen beim Vorsorgenden Wirtschaften

Hitza­ck­er Stadt – Hitza­ck­er Dorf. Ein Pro­jek­tbe­such. 2. Okto­ber 2021

Im Rah­men des jährlichen Net­zw­erk­tr­e­f­fens Vor­sor­gen­des Wirtschaften kon­nten zwölf unser­er Net­zw­erk­frauen dieses Jahr das Pro­jekt „Hitza­ck­er Stadt – Hitza­ck­er Dorf“ im Wend­land besuchen und wur­den von Käthe Stäck­er in das Pro­jekt einge­führt. „Hitza­ck­er Dorf“ – das eigentlich „Hitza­ck­er Süd“ und damit ein Stadt­teil von Hitza­ck­er ist — ist eine Art Woh­nungs­baugenossen­schaft, die ein interkul­turelles Mehrgen­er­a­tio­nen­dorf für Alte, für Junge, für Mit­tlere, für Geflüchtete, für Kinder, für Allein­erziehende (die dann nicht mehr allein­erziehend wären) grün­dete, für Leute mit Geld und für Leute ohne Geld. Per­spek­tivisch sollen hier 1/3 Men­schen mit Fluchter­fahrun­gen, 1/3 ältere Men­schen, 1/3 jün­gere Men­schen leben.

Auf einem 1,5 Hek­tar großen Grund, der eigentlich von der Stadt als Ein­fam­i­lien­haussied­lung geplant war, wur­den vom Pro­jekt in ökol­o­gis­ch­er Bauweise zwölf anderthal­bgeschos­sige Häuser in Mod­ul­bauweise gebaut, die rund hun­dert Kindern und Erwach­se­nen Wohn­raum bieten sollen und auch ein Gemein­schaft­shaus, Büro und Gemein­schaft­sküche, Hos­tel und Gesund­heit­sprax­is beherber­gen. Finanziert wird das ganze Pro­jekt über Genossen­schaft­san­teile und Miete, aber es gibt auch einen Sol­i­dar­fonds, nie­mand soll aus Gel­dar­mut nicht hier wohnen kön­nen. Eine ökol­o­gis­che Bauweise, Koop­er­a­tio­nen mit der Sol­i­darischen Land­wirtschaft vor Ort und die Tat­sache, dass Dorf und Dorf­s­traße aut­ofrei sind, machen “Hitza­ck­er Dorf” zu einem sozial-ökol­o­gis­chen Mod­ell­pro­jekt, das im ländlichen Raum eigene Visio­nen eines sol­i­darischen Miteinan­ders entwickelt.

Nach ein­er Führung und einem dreistündi­gen Gespräch waren sich die anwe­senden Net­zw­erk­frauen einig, dass es sich bei „Hitza­ck­er Dorf“ um ein span­nen­des Pro­jekt mit großem Poten­tial han­delt, das in Bezug auf die drei Hand­lung­sprinzip­i­en des Vor­sor­gen­den Wirtschaftens Vor­sorge, Koop­er­a­tion, gutes Leben dur­chaus vor­bildlich ist. Kleinere Bedenken, zum Beispiel zur Frage, wie es „Hitza­ck­er Dorf“ gelin­gen würde, sich in „Hitza­ck­er Stadt“ zu inte­gri­eren, statt in ein­er Blase zu bleiben, schufen einen Reflex­ion­sraum und ein angeregtes Gespräch mit den Projektpartner*innen.

Wer mehr wis­sen möchte: https://hitzacker-dorf.de/

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Vorsorgendes Wirtschaften

Engels und die Frauen­frage — Frauen fra­gen Engels: Jahre­str­e­f­fen des Net­zw­erks Vor­sor­gen­des Wirtschaften 2020 in Wuppertal

Das Jahre­str­e­f­fen 2020 stand im Kon­text des Engel­s­jahres und find­et in Wup­per­tal statt. Während des Tre­f­fens wid­men wir uns gemein­sam mit Frig­ga Haug am Sam­stag,  24. Okto­ber, expliz­it Friedrich Engels unter dem Mot­to: „Engels und die Frauen­frage – Frauen fra­gen Engels“. Diese Ver­anstal­tung war öffentlich, Infor­ma­tio­nen hierzu sind in unserem Paper Room. Zur Vor­bere­itung des Engel­s­jahres haben wir „Uner­wün­schte Erzäh­lun­gen. Zur Dialek­tik des Erzäh­lens und Nicht-Erzäh­lens im Engel­s­jahr“ ver­fasst und außer­dem in Form von Briefen mit Friedrich Engels über gesellschaftliche Geschlechter- und Naturver­hält­nisse nachgedacht. Auch hierzu find­en sich Infor­ma­tio­nen in unserem Paper Room. Ansprech­part­ner­in­nen aus dem Net­zw­erk sind Uta v. Win­ter­feld, Maren Jochim­sen und Sarah Breitenbach.

Vorsorgendes Wirtschaften zur Corona-Krise

Aus Per­spek­tive des Net­zw­erks Vor­sor­gen­des Wirtschaften stellt sich die soge­nan­nte Coro­na-Krise als eine sozial-ökol­o­gis­che Krise dar, die ins­beson­dere die Geschlechter­ver­hält­nisse zum Aus­druck bringt. Fem­i­nis­tis­che Ini­tia­tiv­en und Net­zw­erke wie die Fem­i­nism and Degrowth Alliance (FaDA) machen aktuell auf diese Verbindun­gen aufmerk­sam und kri­tisieren Ansätze des Krisen­man­age­ments, die zu ein­er Ver­schär­fung der sozial-ökol­o­gis­chen Krisen führen. Stattdessen wird u.a. ein „vor­sor­gen­des Wirtschaften“ gefordert.
Wir vom Net­zw­erk Vor­sor­gen­des Wirtschaften schließen uns dieser Forderung an. Per­spek­tivisch gilt es, sozial-ökol­o­gisch zukun­fts­fähige Wirtschaftsweisen zu etablieren, die allen Men­schen heute und in Zukun­ft ein gutes Leben ermöglichen.

Die Kurz­fas­sung des FaDa-Textes find­en sie hier.

Die Lang­fas­sung (in Englisch) find­en Sie hier.

Ein Inter­view mit Adel­heid Bieseck­er zu den Zusam­men­hän­gen zwis­chen der Coro­na-Pan­demie und dem Scheit­ern des kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaftssys­tems ist in „Das Mag­a­zin“ erschienen. Den Link zum Artikel find­en Sie hier.